In
Jesus Christus ist uns das ewige Leben geschenkt
Die Krankensalbung wird
gespendet bei schwerer Erkrankung als Hilfe zur Gesundung, oder aber zur
inneren Stärkung, als Wegzehrung für den Fall, dass die Krankheit zum
Tod führen sollte.
Gedanken zu Kranksein
Kranksein - eine persönliche
Krise
Krankwerden ist eine krisenhafte Erfahrung. Der normale Lebensalltag
bricht zusammen. Der Rhythmus des Vertrauten wird durchbrochen.
Persönlich hat der Kranke nicht nur eine Krankheit, sondern er erlebt
sich auch als krank. Dies betrifft Leib und Seele.
Der Kranke braucht Hilfe und
sehnt Heilung herbei. Er fühlt sich oft ausgeliefert und fremdbestimmt,
hilflos und isoliert. Viele haben Angst, anderen zur Last zu fallen. All
das sorgt für hohe Anspannung und Belastung des kranken Menschen.
Kranksein - eine Krise der
Gesunden
Krankheit und Alter stellen die Wertmaßstäbe einer Leistungs- und
Fitnessgesellschaft in Frage. Gesundheit und Schönheit, Kraft und Stärke
stehen hoch im Kurs. Krankheit, Leiden und Alter gehören je doch zum
Leben wesentlich dazu. Kranksein kann alle ereilen, alt zu werden ist
das Schicksal vieler.
Man muss sich mit
Zerbrechlichkeit und Endlichkeit des Lebens auseinandersetzen und spürt
die eigene Angst. Kranksein und auch das Alter sind daher nicht nur
Krisen des kranken und alten Menschen, sondern auch Krise der Gesunden.
Kranke und altersschwache Menschen irritieren die Gesunden. Alle müssen
im Sinn eines gesunden Lebens lernen, mit Begrenzungen und
Einschränkungen zu leben.
Kranksein - eine Chance
In der Situation der Krankheit fällt es schwer, das Kranksein als Chance
zu entdecken. Die Krankheit stellt vor Fragen: Habe ich mich übernommen?
Habe ich nicht auf wichtige Signale meines Körpers und meiner Seele
geachtet? Worauf kommt es im Leben wirklich an? Vielleicht frage ich
mich auch, was Gott mir in dieser Situation sagen will. Glaube ich, dass
mich Gottes Hand auch in der Krankheit hält?
Kranksein eröffnet die
Möglichkeit, das Leben zu überdenken und neue Schwerpunkte zu setzen.
Lebenspläne können bejaht oder verändert werden. Kranksein kann als eine
Zeit genutzt werden, sich auf Wesentliches im Leben zu besinnen. Und
Kranksein weist auf die Endlichkeit des Lebens hin. So kann die Krise
der Krankheit zur Chance wer den. Ob es gelingt? Darüber entscheiden die
Kranken selbst.
Krankenkommunion
Neben der persönlichen Zuwendung kann das Bringen der Krankenkommunion
für den Kranken ein wichtiges und zentrales Zeichen sein, eng mit der
Pfarrgemeinde und der ganzen Kirche verbunden zu sein. Die Pfarrgemeinde
betet bewusst im Gottesdienst immer wieder für ihre Kranken, damit
diejenigen nicht vergessen werden, die wegen ihres Alters oder wegen
einer Krankheit nicht daran teilnehmen können. Wir sind gerne bereit,
jedem Kranken die heilige Kommunion zu überbringen. In er Regel findet
das jeden ersten Donnerstag und Freitag im Monat statt. Den genauen
Termin finden Sie im Gottesdienstanzeiger „Klosterpfarrei“
Der Kranke, der zu Hause die
heilige Kommunion empfängt, soll dadurch spüren, dass er zur
Gemeinschaft der Glaubenden gehört und an ihrer festlichen Feier in der
heiligen Eucharistie Anteil hat. Schön ist es, wenn Angehörige und
Mitbewohner an der Feier teilnehmen und evtl. auch selbst die heilige
Kommunion empfangen.
Die heilige Kommunion
vermittelt eine spürbare Verbundenheit mit Christus selbst und lässt
daraus Stärkung und Kraft erwachsen. Es geht um eine gehaltvolle Nahrung
für alle unsere Lebenswege, die wir noch zu gehen haben. „Steh auf und
iss. Dein Weg ist noch weit“ (1Kön 19).
Krankensalbung
Taufe, Firmung und Eucharistie sind die Sakramente der Aufnahme in die
Kirche, in die Gemeinschaft mit Christus. Gott macht sich das Leben des
Menschen zu seinem Anliegen. Das gilt für jeden Menschen.
In der Taufe kommt das für
die Christen in einmaliger Weise zum Ausdruck. Mit der Salbung im
Sakrament der Taufe und der Firmung stärkt Gott den Menschen auf seinem
Weg durch das Leben, damit der Mensch es im Sinne Gottes, in seinem
Geist gestaltet.
Dafür braucht der Mensch die Gemeinschaft, er kann es nicht allein. Und
wer hat nicht Sehnsucht nach einer bergenden, liebevollen und Leben
spendenden Gemeinschaft? Wir wissen: Solch eine Gemeinschaft gelingt und
lässt einen heil werden, wenn in ihr verziehen und vergeben wird.
So stärkt auch die
Krankensalbung, sie verdichtet diese Sehnsucht nach Geborgenheit,
Vergebung und Heilung nochmal, und das auch über den Tod hinaus.
Das Sakrament der Krankensalbung wird in der Kirche als Medizin zur
Heilung und zur Stärkung von Leib und Seele empfangen und ergänzt die
ärztlichen und pflegerischen Bemühungen. Die Krankensalbung mit heiligem
Öl ist nicht Schlusspunkt einer Krankheit oder Vorbereitung für die
letzten schweren Stunden, sie ist ganz bewusst an den Anfang eines
Krankheitsverlaufes gesetzt und wird gegebenenfalls mehrfach wiederholt.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es wünschenswert, dass vor einer
Operation oder im Verlauf des Auftretens einer schweren Krankheit das
Sakrament der Krankensalbung zuhause empfangen wird. Die Angehörigen
können als Gottesdienstgemeinde mitfeiern und so Zeichen der Hoffnung
und Treue sein. So kann der Kranke bei vollem Bewusstsein und ohne den
Stress, der oft in einem Krankenhaus unvermeidlich ist, das Sakrament
feiern. Alle Kräfte des Körpers und des Geistes sollen zusammenwirken,
um dem Körper Stärkung in Krankheit oder im Sterben zu geben. Dazu kann
auch ein Beichtgespräch seelische Ruhe und Kraft für den kommenden Weg
geben.
Alten Menschen, deren
Kräftezustand sehr geschwächt ist, kann die heilige Salbung gespendet
werden, auch wenn keine ernsthafte Erkrankung ersichtlich ist. Kranken,
die das Bewusstsein oder auch den Vernunftgebrauch verloren haben, ist
das Sakrament zu spenden, wenn sie als gläubige Christen wenigstens
einschlussweise um dieses Sakrament gebeten haben, als sie noch bei
Bewusstsein waren.
Für den Fall eines Krankenhausaufenthaltes besteht die Möglichkeit, die
jeweiligen Seelsorger oder den zuständigen Krankenhausseelsorger zu
verständigen.
Herr, wie Du willst, soll mir gescheh‘n,
und wie Du willst, so will ich geh'n;
hilf Deinen Willen nur verstehn!
Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit;
und wann Du willst, bin ich bereit,
heut und in alle Ewigkeit.
Herr, was Du willst, das nehm‘ ich hin,
und was Du willst, ist mir Gewinn;
genug, dass ich Dein eigen bin.
Herr, weil Du‘s willst, drum ist es gut;
und weil Du‘s willst, drum hab‘ ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht!
(Dieses Gebet hat Pater
Rupert Mayer besonders geschätzt)
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